Im Jahr 2017 besuchten wir zum 150-jährigen Bestehen des Landes, den Osten Kanadas.
Allerdings hatten wir nicht -wie die meisten Urlauber- einen Camper gemietet, sondern waren mit dem Auto unterwegs. Im Nachhinein waren wir darüber auch sehr froh, da man gerade in den Städten sehr viel flexibler unterwegs ist. Außerdem hat Kanada superschöne und bezahlbare Hotels, warum also campen?! Kanada zeichnet sich im Übrigen durch die gewöhnungsbedürftige englische Frühstückskultur aus?. Wer also täglich Würstchen, Bacon und Ei zum Start in den Tag benötigt, ist in Kanada richtig gut beraten. Allen anderen kann man nur sagen: Leute, es ist ja nur vorübergehend. Ihr schafft das!!
Aber Kanada hat kulinarisch auch Highlight zu bieten, z.B. Poutine! Pommes in einer außergewöhnl… megalecker! Oder die süßen Nanaimo Bars! Über Kalorien spricht man hier besser nicht, denn diese Snacks machen süchtig!!!
Doch vorher gibt es noch ein wenig Kultur: Unsere Tour startete in Montreal und führte uns zu den Parry Sounds.
Dies war ein Geheimtipp der Einheimischen. Es sei eine ähnliche Ausführung der 1000Islands, nur mit viel weniger Tourismus und noch schöner! Aha…! Wunderschön war es auch, weniger Touristen gab es dort allerdings nicht. Da man die wunderschöne Natur besonders gut aus der Luft überblicken konnte, charterten wir ein Wasserflugzeug (natürlich mit Pilot?) und bewunderten Georgian Bay und die vielen bewohnten Mini-Inseln aus der Vogelperspektive. Ein klasse Erlebnis und nur zu empfehlen.
Für alle mit Flugangst gibt es ab Parry Sounds auch ein Auflugsboot!
Im Anschluss ging es für uns den Algonquin Provencial Park. Natur- und Wanderliebhaber kommen hier auf jeden Fall auf ihr Kosten. Hier gibt es unberührte Natur und tolle Wanderstrecken! Also Wanderschuhe an, Rucksack auf und los gehts, Ihr Lieben!
Kaum ein Ort strahlt so viel Ruhe aus, wie der Opeongo Lake im Inneren des Parks. Hier starten viele Kanutouren (auch mehrtägig) und auch für einen Zwischenstopp mit Auto ist es ein sehr schönes Plätzchen. An diesem wunderschönen Ort hat man das Gefühl, dass die Zeit still steht und man entsteht der Eindruck, dass die Zivilisation meilenweit entfernt ist. DAS ist pure Natur!
Im Nachhinein hatten wir viel zu wenig Zeit im Park. Unser nächstes Ziel, die Niagara Fälle warteten nämlich auf uns. Ein mega Spektakel und leider sehr kommerziell, aber was soll’s… anschauen möchte sie doch jeder! Zu empfehlen ist auf jeden Fall die kanadische Seite, da man vom amerikanischen Ausblick enttäuscht sein wird. Wir checkten in einem der Hotels in der ersten Reihe ein, entschieden uns für den sehr viel teureren „Fallsview“?, haben es aber auch nicht bereut! Denn wer kann schon vom Bett aus die berühmtesten Wasserfälle der Welt bewundern?
Doch man sollte vorab wissen: Hier zahlt man alles extra: Parkplatz (man gibt sein Auto in fremde Hände und dieser parkt irgendwo außerhalb), WLAN und sogar der Frühstückstisch in erster Reihe am Fenster, usw…! Naja!
Ein MUSS ist definitiv mit dem Boot an die Fälle ranzufahren. Auf der amerikanischen Seite gibt es die Maid of the Mist, auf der kanadischen ist es Hornblower Niagara Cruises. Auf beiden Booten kann man die Niagara Falls hautnah erleben und was soll ich sagen… es war ein Mordspaß ?! Lasst aber lieber die guten Kameras zuhause, denn hier geht wirklich niemand trocken von Bord!
Unsere Tour führte uns weiter am kleinen Ort Niagara on the Lake vorbei. Hier lohnt sich ein kurzer Abstecher, denn der Ort ist wirklich süß, mit kleinen Geschäften und Cafés, die von innen und außen nach Bilderbuch aussehen!
Auf dem Weg nach Toronto… am Lake Ontario entlang kommt man an einigen riesigen Weingütern vorbei. Weinverkostungen und -verkauf ist fast überall möglich. In einigen gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten und tolle Kulissen für Fotos. Ein kurzes Anhalten ist daher auch hier Pflicht.
Hunderte Fotos von Weinreben später waren wir in Toronto. Eine wirklich beeindruckende Stadt.
Wir investierten in ein Hopp-On Hopp-Off Ticket und waren begeistert. Da die Sehenswürdigkeiten nicht alle fußläufig erreichbar sind, ist es ein super Fortbewegungsmittel. Außerdem ist in diesem Ticket noch eine kleine Tour mit Boot inklusive. So fährt man um Toronto Island herum, bekommt wirklich interessante Geschichten zur Insel erzählt und kann ein mega Skyline-Foto schießen.
Toronto Island ist übrigens ein sehr begehrtes Ausflugsziel der Kanadier. Grundstücke und Häuser kosten hier ein kleines Vermögen. Und weil diese Insel so begehrt ist, hat die Regierung eine Regelung getroffen, dass man einen Grundbesitz auf dieser Insel nur 99 Jahre sein Eigen nennen darf. Anschließend geht das Eigentum automatisch an den Staat zurück und wird neu vermarktet.
Jedes Jahr im September gibt es in Toronto übrigens die zweitgrößten Filmfestspiele „TIFF“. In dieser Zeit hat man die Möglichkeit ganz zufällig auf viele Promis zu treffen und außerdem an den vielen Merchandise-Ständen neue Produkte kostenfrei zu probieren. Wir wussten vorab nichts davon und waren umso mehr überrascht George Clooney und Co. live bewundern zu dürfen. Wer also zufällig in dieser Zeit in Kanada verweilt, sollte Toronto unbedingt in diesen Tagen besuchen.
Weiter am Lake Ontario entlang erreicht man Kingston und Gananoque. Zwei ganz kleine unspektakuläre Orte, von denen allerdings die Bootstouren über den St. Laurence River zu den 1000Islands starten. Beeindruckend, wie viele Menschen sich in Kanada eine eigene(s) Insel(chen) leisten können. Diese Tour ist wirklich sehenswert und darf nicht verpasst werden.
Unsere Reise führte uns als Nächstes nach Ottawa, dem Herzen Kanadas! Die Innenstadt ist super interessant und endlich ist
mal alles dicht beieinander, so dass man sich die Stadt erlaufen kann. Absolutes MUST-SEE ist die Changing the Guard, die Wachablösung am Parliament Hill.
Und sobald es in Kanada dunkel wurde, startete zum 150. Jubiläum auf dem Parliament Hill etwas ganz Mystisches! Ob Kanadier oder Tourist, alle pilgerten mit Decken zur Grünfläche vor dem Gebäude des Parlamentes, ließen sich nieder und warten auf die Sound& Light Show über die Geschichte Kanadas, die auf der ganzen Fläche des riesigen Parlament projiziert wurde. Gänsehaut pur!
Am Nepean Point bekommt man übrigens einen tollen Blick auf das Parlamentsgebäude! Der Weg hinauf lohnt sich?!
Am St. Laurence River entlang Richtung Meer kommt man irgendwann nach Trois-Rivieres! Es war unser erster Stopp im französischen Teil Kanadas. Straßenschilder, Speisenkarten, Einheimische…plötzlich ist alles französisch! Der Ort Trois-Rivieres ist zwar nicht ganz so groß, aber es lohnt sich am Abend auszugehen. Bei warmen Wetter sind alle auf den Straßen und verweilen in den netten Restaurants und Pubs im Innenstadtkern.
Am Ende unserer Tour erreichten wir Quebec, unser persönliches Highlight der Reise. Hier blieben wir fast 3 Tage und genossen das französische Flair dieser wunderschönen Stadt.
Hier sollte man sich einfach treiben lassen, über das Château Frontenac zur Terrasse Dufferin schlendern. Und wenn es einem durch die vielen Touristen zu voll wird, einen Spaziergang zur Citadelle hinauf und den Boulevard Champlain (toller Blick auf den St. Laurence Strom) hinunter wagen.
Was man einfach gesehen haben muss, wenn es die Zeit zulässt, ist der Montmorency Falls, ca. 10 km außerhalb. Und wenn man einmal im Auto sitzt sollte man unbedingt die Île d´Orléans, eine
vorgelagerte Insel, besuchen.
Hier gibt es sehr schöne Lokale mit Außenbereichen, von denen man einen super Blick auf Quebec hat. Diese Insel wird übrigens nicht nur wegen des guten Essens, sondern auch auf Grund der Obstbäume von den Einheimischen geliebt. Sind die Äpfel reif, fahren die Quebecer hinüber und pflücken sich die Äpfel auf den Plantagen selbst.
Fährt man gegen Abend bis an das Ende der 8 km langen Insel kann man dort einen tollen Sonnenuntergang bestaunen!
Dies war dann auch leider unser letzter Sonnenuntergang in Kanada…! Aber ich kann jedem empfehlen, dieses Land einmal zu besuchen. Die Kanadier sind sehr gastfreundlich und das Land ist einfach beeindruckend. Ich werde sicher noch einmal zurückkommen.
Bis es aber soweit ist, habe ich nun endlich zwei kanadische Spezialitäten für Euch:
Poutine müsst ihr auf jeden Fall probieren. Die Kanadier essen es immer und überall. Dabei handelt es sich um eine Portion Pommes mit Bratensoße und geriebenem Käse. Im ersten Moment sieht es zwar nicht sehr appetitlich aus, aber für uns Deutsche fehlt geschmacklich nur noch das Schnitzel zur „Real German-Leibspeise“.
Nanaimo Bars dürft ihr ebenfalls nicht verpassen!
Die Schokoladenschnitten sind zwar seeehr süß, aber die Kanadier (und ich leider auch) sind Hin und Weg von diesem quadratischen kleinen Zuckerschock! Denn Nanaimo Bars gibt es wirklich überall in diesem großen Land.
Selbst die beliebte kanadische Fast-Food Kette „Tim Hortons“ (wenn ihr an einem vorbeikommt, legt eine Vollbremsung hin und geht dort mindestens einmal essen ?) haben sie auf der Speisekarte!
Lasst es euch schmecken und bekommt mir ja kein Fernweh beim Nachbacken ?!
Nanaimo Bars
Zutaten
Für den Boden:
- 130 g Butter
- 50 g Zucker
- 40 g Kakao
- 1 Ei (Größe M)
- 150 g Butterkekse
- 100 g gehackte Haselnüsse
- 100 g Kokosflocken
Für die Creme:
- 200 g weiche Butter
- 1 TL Vanilleextrakt (od. 1 Pck. Vanillezucker)
- 200 g Puderzucker
- 100 g Sahne
Für die Schokodecke:
- 300 g Zartbitterschokolade
- 1 EL Kokosöl
Anleitungen
Der Boden:
- Eine rechteckige Backform mit 20x20cm Größe vorbereiten.
- Butter, Zucker und Kakao im Wasserbad erwärmen und zu einer glatten Creme verrühren.
- Das Ei hinzufügen und so lange rühren, bis eine cremigere Konsistenz entstanden ist (geht relativ schnell).
- Kekse in einer separaten Schüssel zerbröseln. Kokosflocken und Haselnüsse hinzufügen.
- Die Kakaocreme gut mit den Kekskrümeln vermengen.
- Die Masse in die Form geben, gleichmäßig auf der ganzen Fläche verteilen und fest andrücken und zur Seite stellen.
Die Creme:
- Weiche Butter, Vanille und Puderzucker mit dem Mixer schaumig rühren.
- Sahne in die Creme einrühren.
- Die Buttercreme gleichmäßig auf der gesamten Fläche des festen Kakaobodens verteilen und anschließend kühl stellen.
Die Schokoladenschicht:
- Schokolade in Stücke brechen und zusammen mit dem Kokosöl im Wasserbad (unter Rühren) verflüssigen.
- Die flüssige Schokolade mit einem Löffel gleichmäßig auf der Buttercreme verteilen.
- Das Ganze nochmals kühl stellen bis die Schokolade fest ist.
- Anschließend in Stücke schneiden und ein Stück Kanada servieren.
Die angegebenen Nährwerte wurden automatisiert berechnet.
Wir sollten uns mehr Zeit nehmen, um Dinge zu tun, die uns glücklich und auch Spaß machen. Deswegen backe & koche ich viel und habe irgendwann mit dem Bloggen angefangen. Hier schreibe ich über meine Rezepte, neue Ideen und auch alles, was mal richtig daneben geht. Denn bisher ist ja bekanntlich noch kein (Back-) Meister vom Himmel gefallen. Genießt das Leben!