Wenn im Sommer die Grillsaison in vollem Gange ist, kann man sich vor Baguette- und Brötchenvarianten kaum noch retten. Überall werden die Klassiker serviert, weil sie zum einen Jedem schmecken und zum anderen überall zu kaufen sind. Doch was soll man tun, wenn man eine Alternative zum Alltäglichen sucht? Oft hilft nur eines… nämlich selber backen.
Wie wäre es also einfach mal mit einem schnellen Fladenbrot?
Ich liebe ja das typisch gebackene Fladenbrot (ganz besonders wenn es als Döner Kebab zurecht gemacht wird?). Doch da in unserer ländlichen Gegend der nächste türkische Spezialitätenmarkt leider viel zu weit entfernt ist, kam ich in der Vergangenheit sehr selten in den Genuss des runden „Rupfbrotes“. Irgendwann war also klar, dass es nur zwei Möglichkeiten für mich gab: Nummer 1, verzichte drauf und esse einfach was anderes! Oder Nummer 2, backe dir dein Fladenbrot endlich selbst.
Fladenbrot auf türkische Art
Bei der nächstbesten Gelegenheit flitzte ich also zum Dönerladen meines Vertrauens (weil dort das Fladenbrot besonders gut schmeckt) und bezirzte den Besitzer, dass er mir doch das Rezept verraten könne. Leider war das „Geheimrezept“ für sein Fladenbrot am Ende nicht ganz so, wie ich es mir vorstellte. Denn wie sich herausstellte, backt er schon lange nicht mehr selbst und bestellt sein Brot beim Großhändler.
Das bedeutet natürlich für ihn eine riesige Zeitersparnis, aber mich hatte der Ehrgeiz gepackt und ich wollte mein Fladenbrot natürlich nicht einfach irgendwo einkaufen. Das musste doch auch anders gehen;-).
Ich erhielt auf Umwegen das traditionell türkische Rezept eines Fladenbrotes. Und auch wenn die Brote damals nicht in handelsüblichen Backöfen gebacken wurden, war ich mir sicher, dass mein Brot am Ende trotzdem mindestens genauso lecker schmecken würde, wie das damals auf Stein gebackene. Ein paar Versuche und kleine Rezeptänderungen später entstand die Endfassung dieses Fladenbrotes… Es ist einfach, sehr lecker und aus meinem heimischen Backofen?.
Seitdem gibt es bei uns immer häufiger Fladenbrot. Ganz besonders, wenn wir mal wieder viele Gäste zu Besuch haben. Denn es ist nicht nur ein schnelles Brot, sondern außerdem ohne viel Aufwand vorzubereiten.
Abbrechen oder einfach schneiden?
Wie man sein fertiges Fladenbrot nach dem Servieren isst, ist natürlich jedem selbst überlassen. Traditionell wurde es allerdings gerupft und anschließend mit der Hand aufgebrochen. Je nachdem was man damit vor hat, bietet sich die Methode auch heute noch an. Außerdem hat das Abbrechen eines Stück Brotes, wenn man das Fladenbrot in einer großen Gästerunde in die Mitte des Tisches legt, doch immer etwas Geselliges und Gemütliches.
Alternativ kann das Fladenbrot aber auch ganz normal mit einem scharfen Messer aufgeschnitten und belegt werden. Probiert es unbedingt einmal aus.
Fladenbrot
Zutaten
Für das Fladenbrot:
- 600 g Mehl
- 1 Würfel Hefe
- 300 ml lauwarmes Wasser
- 10 g Zucker
- 1 Ei
- 30 g Sonnenblumenöl
- 15 g Salz
Zum Bestreichen/Bestreuen:
- 1 EL Milch
- Sesamkörner
Backzeit/-temperatur:
- 20 Minuten 200°C Ober-/Unterhitze
Instructions
- Den Würfel Hefe mit Zucker im lauwarmen Wasser auflösen.
- Das Hefewasser mit dem Mehl vermengen.
- Ei, Öl und Salz hinzufügen und einige Minuten gut durchkneten, bis ein richtig fester Hefeteig entstanden ist.
- Den Teig 30 Minuten in einer Schüssel an einer warmen Stelle mit einem Küchentuch abgedeckt gehen lassen.
- Hat sich der Teig mindestens verdoppelt, wird er halbiert und zu jeweils einem flachen, runden Fladen geformt. Das Ganze könnt ihr bereits auf dem Backpapier machen.
Sollte der Teig zu klebrig sein, könnt ihr eure Hände und die Oberfläche mit Mehl bestäuben. - Sind 2 Fladen geformt, lasst ihr den Teig nochmals 15 Minuten gehen.
- Schneidet oder drückt nun ein Muster in den Teig, pinselt einen Esslöffel Milch auf die Oberfläche des Fladenbrotes und streut die Sesamkörner darauf.
- Lasst den Teig nochmals ca. 60 Minuten gehen. Die Fladenbrote gehen nochmals gut auf.
- Heizt den Backofen vor und schiebt die Backbleche auf mittlerer Schiene in den Ofen. Backt die Fladenbrote goldbraun und holt sie anschließend zum Abkühlen aus dem Backofen.
- Das Fladenbrot könnt ihr warm oder kalt genießen.
Die angegebenen Nährwerte wurden automatisiert berechnet.
Wir sollten uns mehr Zeit nehmen, um Dinge zu tun, die uns glücklich und auch Spaß machen. Deswegen backe & koche ich viel und habe irgendwann mit dem Bloggen angefangen. Hier schreibe ich über meine Rezepte, neue Ideen und auch alles, was mal richtig daneben geht. Denn bisher ist ja bekanntlich noch kein (Back-) Meister vom Himmel gefallen. Genießt das Leben!