Hummus & Fladenbrot – Der Orient erinnert tatsächlich an ein Märchen aus 1001 Nacht. Alles wirkt auf uns Europäer so unwirklich. Dubai, die selbst ernannte „Stadt der Superlative“ kann man beispielsweise ganz einfach in 3 Worte fassen: Höher, schneller, reicher! Moscheen erstrahlen so prunkvoll, Einheimische schweben in ihren Gewändern mit Stolz durch die Straßen und fährt man durch die Stadt, erstrahlt alles so perfekt, als wolle man der Welt zeigen: Ja, wir wollen besser sein als alle anderen! Aber dazu später mehr.
Denn den ersten Eindruck erhält man beim Landeanflug auf die Vereinigte Arabische Emirate. Beim ersten Blick aus dem Flugzeugfenster muss man sich die Augen reiben. Denn man sieht überall Wüste, wohin man auch schaut. Und mittendrin ist -wie eine Fatamorgana- die Skyline einer hypermodernen Stadt erkennbar. Einfach verrückt.
Wir hatten das Glück auf dieser Reise gleich mehrere Länder & Städte bereisen zu können: Abu Dhabi, Bahrain, Dubai und den Oman. Achja… und nicht zu vergessen ein Stückchen Heimat auf See, nämlich unser Kreuzfahrtschiff ?.
Das lernten wir natürlich zuerst kennen:
Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön ?
Es war tatsächlich meine erste Kreuzfahrt. Mr. Zimtliebe hatte Bedenken, ob er nicht seekrank werde und ich -was jawohl viel wichtiger war-, dass wir zu viel essen würden. Ich hatte mich vor dem Urlaub extra gewogen, um psychologisch gesehen ein wenig Druck aufzubauen. Nunja, auf dem Schiff angekommen, waren wir erstmal überwältigt von der Schiffsgröße. Bei 300m Gesamtlänge hatte mein Schrittzähler am Smartphone richtig Stress. Am ersten Tag habe ich mich mehr als einmal verlaufen. Aber eines habe ich leider immer gefunden: Die Bars und Restaurants.
Wir hatten eine Balkonkabine gebucht und ich war hin und weg von dieser tollen Aussicht. Es gab sogar Meerblick *lachkaputt*? und den direkten Blick zur Brücke. Jeden Morgen stand der italienische Kapitän dort oben und winkte den Gästen zu. Und tatsächlich war ich täglich aufs Neue beruhigt, wenn ich ihn sah. Denn solange der Kapitän noch da ist, sind wir nicht auf der Titanic 2.
Außerdem waren wir ja alle gut auf den Ernstfall vorbereitet. Am zweiten Tag gab es eine Seenotrettungsübung und diese war für alle Gäste Pflicht. Außer für die Gäste der Kabine 9214, die kamen einfach nicht. So standen wir 5000 Urlauber in unseren neonfarbenen todschicken Rettungswesten wie die Hühner auf der Stange und… warteten!
Ich war übrigens ziemlich erleichtert, dass diese Rettungsweste bei allen recht blöd aussah.
„Trägt ein wenig auf.“ Grinste ein Nachbarhahn auf der Stange „Nicht nur bei mir.“ War meine Antwort. Da hatte einer vor der Reise sicher keine Gewichtskontrolle gemacht ?.
Nach insgesamt 70 Minuten war der Spuk dann vorbei und wäre es ein Notfall gewesen, hätten uns die Rettungskräfte auf jeden Fall alle gemeinsam in einem Raum nach Stationen sortiert gefunden. Das ist doch mal was!
Doch alles in allem bin ich ein kleiner Kreuzfahrtsuchti geworden. Wie sagte unser Kapitän so schön: Kreuzfahren hat was von Ankommen und Runterkommen. Recht hat er. Kreuzfahrten sind Erholung pur und erweitern den Horizont!
Abu Dhabi
In Abu Dhabi gab es für mich zwei richtige schöne Highlights:
Scheich-Zhaid-Moschee
Sie ist die größte Moschee der Vereinigten Arabischen Emirate und insgesamt haben 40.000 Menschen gleichzeitig darin Platz. Diese Moschee ist ein Must-See auf einer Reise durch das Morgenland. Insgesamt 15 verschiedene Marmorarten wurden dort verarbeitet. Der handgeknüpfte Teppich im Gebetsraum besteht aus einem Stück und ist über 47 Tonnen schwer.
Frauen sollten lange (und keine weiße) Kleidung sowie Kopftuch tragen. Der Gebetsraum wird barfuß betreten, von daher könnt ihr offene Schuhe tragen. Die Schuhe werden vor dem Gebetsraum ausgezogen und in dafür vorgesehene Fächer gelegt. Doch Vorsicht… auch in diesen heiligen Hallen solltet ihr nicht die teuersten Schuhe tragen. Denn mindestens ein Besucher an unserem Besuchstag musste ohne Schuhe nach Hause sausen ?.
Das beste Hotel der Welt
Das Hotel Emirates Palace. Das derzeit beste Hotel der Welt! Man muss es einfach einmal gesehen haben. Seid ihr da, geht rein, sucht euch einen Platz im Restaurant/Café und bestellt euch einen Cappuccino mit Goldstaub. Ein richtiges Schnäppchen (also vergesst eure Kreditkarte nicht) und eigentlich ist es völlig gaga Goldpuder zu trinken, aber -hey- wir sind im Morgenland… wer hat der hat ?!
Ich würde mal behaupten, dass dieser Cappuccino wahrscheinlich eines der meist abgelichteten Motive in ganz Abu Dhabi ist.
Dubai
Die selbsternannte „Stadt der Superlative“ war schon eines der Highlights auf der Reise. Wolkenkratzer so weit das Auge reicht und die Skyline der Stadt verändert sich weiter. Überall Baustellen, auf denen noch schönere und höhere Hochhäuser entstehen als sowie schon existieren.
Durch das Öl steht einfach unvorstellbar viel Geld zur Verfügung. Doch der Scheich und seine Familie versuchen vorzusorgen, falls das schwarze Gold irgendwann nicht mehr fließt. Und investieren in die Tourismusbranche, als einer der Alternativpläne. Dies scheint sehr zu funktionieren.
So gut, dass Dubai mittlerweile 85% Imigranten (z.B. aus Pakistan, Indien, etc.) beherbergt, um alle Jobs zu besetzen. Arbeitslos muss hier kaum jemand sein.
Ach und noch etwas ist ganz anders als bei uns in Deutschland. Ein Taxifahrer erzählte uns, dass jeder Emirati eine Immobilie vom Scheich geschenkt bekommt… als Start in das neue Leben. Nicht schlecht, kann ich dazu nur sagen. Aber das ist noch gar nichts gegen den Oman, doch das erfahrt ihr gleich.
Das „7 Sterne“ Hotel Burj Al Arab
Wer die Chance dazu hat, sollte auf jeden Fall eine TeaTime buchen. Sie findet immer in einem der höher gelegenen Räume statt und man hat einen klasse Ausblick auf das Meer sowie die Insel „The Palms“. Außerdem kommt man ohne eine Veranstaltung gebucht zu haben nicht in das Innere des Hotels.
Souk Madinat Jumeirah
„Souks“ (auf deutsch: Märkte) gibt es in Dubai einige und auch sehr schöne. Doch dieser Souk ist außergewöhnlich. Am Ende des Marktes, befindet sich ein sehr schönes Café mit einem perfekten Blick auf das Burj Al Arab.
TIPP für alle Blogger: Dieser Souk ist ein Must-See. Hier gibt es unzählig schöne typisch orientalische Kulissen (hauptsächlich in den Außenbereichen), um klasse Fotos für SocialMedia Kanäle zu schießen.
Burj Kalifa /Dubai Mall
Beim derzeit höchsten Gebäude der Welt sollte man natürlich einen Pflichtbesuch einplanen. Spektakulär ist auf jeden Fall schon mal die Anreise. Wir hatten ein uhrzeitgebundenes Ticket und mussten durch die komplette Dubai Mall hetzen, weil der Taxifahrer uns am Haupteingang ablieferte.
Wir sausten also quer durch die Mall (immer rechts halten). Irgendwann gelangt man an 2 kleine, unscheinbare Aufzüge, vor denen ungelogen zu jeder Tageszeit mindestens 100 Personen warten, um gerade mal eine Etage nach unten zu fahren. Unten angekommen stellt man sich nochmal am Ticketschalter an. Im Anschluss geht es endlich mit dem schnellsten Lift der Welt in über 800m Höhe.
Bei den Tickets kann man wählen, ob man die 124./125. oder die 148. Etage erklimmen möchte. Ich fand beides super und sehr sehenswert, und jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob er seinem Budget den Aufpreis für die höhere Etage antuen möchte.
Der Ausblick ist bei klarer Sicht gigantisch.
Dubai Mall/ Wasserspiele ab täglich 18.30 Uhr
Nachdem wir wieder am Boden waren, erkundeten wir die 1200!!!! Geschäfte der Mall. Allerdings nur im Vorbeigehen. Unser Ziel war es, das Aquarium und die Eisbahn live zu sehen. Ja, und was soll ich sagen. Man traut seinen Augen kaum. Wir sind in einem Land, bei dem es im Sommer 50 Grad heiß wird und mitten in der Mall befindet sich eine Eisbahn?. Wirklich skurril!
Ganz am Ende der Mall befindet sich der hintere Ausgang, durch den man zu den begehrten Wasserspielen kommt. Täglich ab 18.30 Uhr beginnt das Spektakel in regelmäßigen Abständen und -wie sollte es anders sein- sind es die höchsten Wasserfontänen der Erde. Ca. 3 Minuten waren alle Zuschauer begeistert und schwups war es auch schon vorbei.
Möchte man am Ende des Tages irgendwann endlich die Mall mit dem Taxi verlassen, wird es nochmal tricky. Man muss gefühlt in das 3.UG unterhalb des Haupteingangs und sich da in eine gigantisch lange Warteschlange mit Menschen stellen. Ein Taxi nach dem anderen rollt an und fährt die Gäste nach Hause.
Helikopterflug über „The Palms“
Nicht ganz günstig, aber hey…man ist nur einmal in der Stadt, wo Geld keine Rolle spielt. Außerdem ist es die einzige Möglichkeit die Palmeninsel vollständig und auf einen Blick zu sehen. Ich würde es immer wieder tun und war sehr begeistert. Es gibt im Web unterschiedliche Anbieter, die die Helikopterflüge anbieten.
Bahrain
Unser nächster Stopp war Bahrain. Das Land entpuppte sich für uns doch sehr konservativ. Unsere einheimische Reisebegleitung erklärte uns, dass es in diesem Land noch immer versprochene Ehen gibt. Natürlich auf freiwilliger Basis, versteht sich. Die Frauen sind hier durchweg alle mindestens mit Kopftuch, viele sogar mit Burka gekleidet.
Heiratet man hier als Einheimischer, erhält man auf Antrag (ähnlich wie in Dubai) eine brandneue kostenfreie Wohnung. Die Neubau-Immobilien sprießen hier wie Pilze aus dem Boden und da gäbe es für jeden etwas, so unsere Reiseführerin. Es gibt allerdings Wohnungen in besonders begehrten Vierteln, z.B. direkt am Meer. Hier muss man nach Erhalt der Wohnung für 10 Jahre insgesamt 20% seines Gehaltes (egal wie viel das ist) als eine Art Zuschuss zuzahlen. Danach gehört die Wohnung dem Ehepaar.
Ausländer haben jedoch anfangs gar kein Anrecht Wohnungen zu kaufen. Erst nach 10 Jahren im Land besteht die Möglichkeit eine Immobilie zu erwerben. Und dann auch nicht irgendeine….nein, es sind ausschließlich Immobilien in bestimmten Vierteln für Ausländer bestimmt.
Insgesamt hat Bahrain sehr schöne Strände und ist sehenswert. Allerdings ist man hier mit touristischen Höhepunkten schnell durch.
Oman
Der Oman….ein Land, das mich wirklich positiv überraschte. Wir fuhren an einem überdimensionalen Weihrauchbrenner vorbei und legten in Muscat an. Dort wurden wir von unserem privaten Guide abgeholt und los ging die interessante Fahrt durch den wunderschönen Oman. Die Gebäude sind zwar allesamt recht neu erbaut, doch optisch wurde der urtümliche Charme erhalten… sehr sehenswert! Das Staatsoberhaupt ist hier der Sultan und der gibt sich sehr bürgernah. Er hat regelmäßige Sprechstunden für das gesamte Volk?.
Nicht übel, oder? Das fehlt uns noch in Germany. Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie wir alle in einer Schlange vorm Reichstag stehen und auf ein Shake-Hands mit der Bundeskanzlerin warten. Ach und natürlich würden wir noch schnell Selfie mit ihr für Instagram schießen?.
Auch was das Gesundheitssystem angeht, ist der Sultan sehr bürgerfreundlich. Alle erhalten freie Heilfürsorge und jeder, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, erhält eine staatliche Rente.
Übrigens sind Männer und Frauen hier absolut gleichberechtigt.
Große Sultan-Qabus Moschee
Diese Mosche ist die zweitgrößte im Orient. Doch die Einlasskontrollen sind superstreng. Fuß-und Handknöchel sollten vollständig bedeckt sein, Frauen sollten keine durchsichtige Kleidung und natürlich Kopftuch tragen. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird am Eingang abgelehnt.
Durchquert man den Eingangsbereich wird man mit einem wunderschönen Blick belohnt. Im Grünen eingefasst ist die prunkvolle Mosche zu sehen. Man kann sich alles ganz in Ruhe anschauen. Interessant ist der riesige Betraum der Männer. In der Mitte des Raumes hängt ein riesiger Leuchter von Swarovski mit insgesamt 1200 Leuchten und 8 Tonnen schwer. Der Teppich in diesem „Saal“ ist aus einem Stück. Sehr beeindruckend.
Fish-Souk
Ein Abstecher auf den Souk kann ich übrigens auch wärmstens empfehlen. Er ist fußläufig ca. 10 Minuten vom Hafen entfernt und einfach zu finden. Dunkle kleine Gassen mit hunderten kleinen Geschäften und teilweise sehr aufdringlichen Geschäftsmännern. Sehr urig, gemütlich und absolut sehenswert!
Die kulinarische Seite des Orients? (Hummus)
Wir haben uns tatsächlich quer durch die arabische Küche gegessen. Überall haben wir probiert und getestet. Manches hat mir allerdings nicht wirklich geschmeckt. Der arabische Kaffee in Bahrain ist beispielsweise nichts für unsere europäischen Vorstellungen von einem leckeren Gourmet-Kaffee. Das arabische Pendant dazu ist hell, trüb und schmeckt ausschließlich nach Kardamom. Grundsätzlich liebe ich dieses Gewürz, aber in Maßen und nicht in Massen ?.
Gewürze und Safran kann man dort sehr günstig kaufen. Getrockenete Limetten werden dort in jeder Küche zum Kochen verwendet. Insgesamt lernt man hier viel Neues kennen.
Mein Lieblingsgericht, welches ich direkt nach der Heimreise ausprobiert habe, gibt es hier für euch. Es ist Hummus aus Kichererbsen und einem selbst gebackenen arabischen Brot. Das Besondere daran ist….es ist vegan!
Ich gehöre seitdem zu den bekennenden Hummus – Fans. Einfach mit dem Brot in die Creme dippen und genießen. Lecker!
Oder in unserer Sprache….Guten Appetit!
Hummus
Zutaten
- 250 g trockene Kirchererbsen
- 1 EL Currypulver
- 1 EL Paprika rosenscharf
- 1 EL Kreuzkümmel
- 2 Zitronen (ausgepresst, da nur der Saft benötigt wird)
- 6 EL Rapsöl
- 1 Knoblauchzehe
- 1/2 TL Salz
- 130-150 ml Wasser
Anleitungen
Am Abend zuvor:
- Kirchererbsen in mindestens 750ml Wasser für ca. 12 Stunden einweichen.
Am großen Tag:
- Die Kichererbsen haben sich schön vergrößert, sind aber immer noch hart. In einem Topf mit Wasser für eine Stunde köcheln lassen.
- Anschließend das Wasser abschütten
- Die Kirchererbsen und alle weiteren Zutaten vermengen und mit einem Mixer oder Pürierstab zu einer Creme vermengen. Sollte die Konsistenz zu fest sein, könnt ihr natürlich noch mehr Wasser hinzufügen.
Das Rezept zum arabischen Brot findet ihr HIER
Die angegebenen Nährwerte wurden automatisiert berechnet.
Arabisches Brot (einfaches flaches Fladenbrot)
Zutaten
- 250 g Mehl
- 1 EL Kreuzkümmel (gemahlen)
- 1/2 TL Kurkuma (gemahlen)
- 130-140 ml kaltes Wasser
- 2 EL Öl
- 1 Prise Salz
- 1 EL Öl für die Pfanne
Anleitungen
- Alle Zutaten mit Knethaken zu einem festen Teig verkneten. Bei Bedarf noch etwas Wasser hinzufügen.
- Den Teig in 6 gleiche Teile aufteilen und auf jeweils auf einer bemehlten Fläche kreisrund und sehr dünn ausrollen.
- Ca. 1 EL Öl in eine beschichtete Pfanne geben und die Pfanne erhitzen.
- Bei mittlerer Hitze die ausgerollten Teiglinge nacheinander „backen“.
Dafür den ausgerollten Teig in die Pfanne geben und warten, bis sich Blasen bilden und der Teig sich etwas hebt (ca. 1-2 Minuten). - Ist der Teig von unten schön braun gebacken, solltet er gewendet werden und nochmals kurz gebacken werden.
Ist auch diese Seite schön durchgebacken, wird er aus der Pfanne genommen. - Das Brot wird traditionell handwarm gegessen. Daher sollte es entweder sofort serviert oder im Backofen bei 50 Grad warm gehalten werden.
Das Rezept zum Humus findet ihr HIER
Lasst es euch schmecken!
Die angegebenen Nährwerte wurden automatisiert berechnet.