Derzeit backen ja irgendwie alle ihr eigenes Brot und da dachte ich mir: „Kann ja gar nicht so schwer sein, machste auch mal.“
Ähm jaaaa… das war ein Schlamassel! Stundenlang habe ich meinen Teig gehen lassen, ihm gut zugeredet und liebevoll geformt. Hoffnungsvoll kamen die Teiglinge in den Backofen, der leckere Brotduft verbreitete sich in der ganzen Küche und ich hatte gedanklich schon die perfekten Brote vor Augen…. als ich völlig entgeistert feststellen musste, dass die Brote platt wie Flundern waren.
Gut, es waren braungebrannte und hübsche Brotflundern, aber sie waren PLATT.
Also wackelte ich den nächsten Tag mit meinen „Frisbees“ zu meinem Kollegen und Hobbybrotbäcker.
Und es wurde schnell klar: Ich habe einen fatalen Fehler gemacht. Einem Sauerteigbrot, das ohne Hefe und urtypisch gebacken wird, muss man gerade in den ersten Backminuten „richtig Dampf unterm Hintern machen“, damit sich der Sauerteig lockert. ?Ahja…!!!
Und was soll ich sagen? Beim nächsten Versuch wurde das Brot richtig gut und superlecker!
Fazit: Das Brot erinnert an ein richtiges Vollkornbrot, schmeckt saftig und macht richtig satt.
Ich werde es sicher nicht das letzte Mal gebacken haben!
Roggenbrot
Zutaten
Für die Teiglinge:
- 50 g Sauerteig (beim Bäcker bestellen oder selbst ansetzen)
- 750 g Roggenschrot fein (altern. Roggenmehl)
- 250 g Weizenmehl
- 500-750 ml lauwarmes Wasser
- 2 TL Salz
Ruhezeiten:
- 6-12 Stunden Ãœber Nacht
- 3 Stunden Am nächsten Morgen
- 1,5-2 Stunden Letzte Ruhezeit
Backzeit/-temperatur:
- 20 Minuten 250°C Umluft
- 30-40 Minuten 200°C Umluft
Anleitungen
Am Abend zuvor:
- Roggenschrot und Mehl in einer Schüssel vermengen und in der Mitte eine kleine Mulde eindrücken.
- Sauerteig in die Mulde und anschließend 400ml des lauwarmen (handwarmen) Wassers einfüllen.
- Die Hälfte des Mehls mit dem Sauerteig und dem Wasser vermengen und -mit einem Tuch oder Deckel abgedeckt- an einem warmen Ort ruhen lassen.
Die Gehzeit sollte mind. 6 Stunden betragen. Ich lasse den Teig immer über Nacht stehen.
Am Morgen geht es in die 2.te Runde:
- Den gegangenen Teig mit dem restlichen Wasser (fangt erst einmal mit 150ml an) und dem Salz verkneten. Wer eine Küchenmaschine hat, sollte sie hierfür einsetzen.
- Der Teig sollte nun schön fest und leicht klebrig sein. Bei Bedarf das restliche Wasser unterkneten.
- Jetzt kommen die Gärkörbe zum Einsatz. Wer keine hat, kann hierfür einfach „Tupperschüsseln“ mißbrauchen… das funktioniert genauso gut.
Entweder ihr mehlt die Gärkörbchen/Schüsseln richtig gut aus oder (so mache ich es meistens) ihr legt die Behälter mit einem sauberen Geschirrtuch aus.
So bekommt ihr die gegangenen Teiglinge nachher besser aus der Form. - Teilt den Teig in 2 gleichgroße Hälften, formt jeweils eine Kugel und drückt sie in die vorgesehenen Schüsseln, damit sie später ihre runde Form erhalten.
- Nun lasst ihr die Teiglinge erneut -mit einem Tuch abgedeckt- an einem warmen Ort für 3 Stunden gehen.
Das große Finale und nochmal Geduld:
- Jetzt sollten sich die Teiglinge etwa verdoppelt haben.
Bereitet das Backblech vor. Hierfür legt ihr es mit Alufolie aus, damit die Brote beim Backen nicht von unten zu dunkel werden. - Stürzt die Schüsseln kopfüber auf direkt auf die Alufolie und legt die Schüssel und das Tuch beiseite.
- Entweder lasst ihr das Brot natürlich aufreißen oder schneidet mit einem scharfen Messer auf der Oberseite des Brotes ein Muster ein.
- Lasst die Teiglinge nun ein letztes Mal für etwa 1,5-2 Stunden gehen.
Ab in den Ofen:
- Den Backofen auf 250 °C vorheizen und eine Schüssel mit Wasser auf den Boden des Backofen stellen.
- Ist der Ofen auf Temperatur kommt der wichtigste Moment: Die Teiglinge brauchen ganz viel Wasserdampf, um aufzugehen. Der Innenraum muss nun mit Wasser befeuchtet werden, damit es direkt verdampft und ein kleines „Dampfbad“ entsteht. Dafür müsst ihr schnell sein:
Tür auf,
Blech mit den Teiglingen rein,
Wasserdampf herstellen (z.B. mit einer Blumenspritze),
Tür wieder zu. - Jetzt lasst ihr die Brote 20 Minuten auf 250°C backen und dreht die Temperatur anschließend auf 200°C. Lasst das Brot bis zum Ende so weiterbacken.
- Hat das Brot die gewünschte Bräunung erreicht und ist durchgebacken, nehmt ihr es aus dem Ofen und pinselt es mit kaltem Wasser gut ab (dadurch glänzt es später schön).
- Lasst die Brote einige Stunden am besten bis zum nächsten Tag liegen, bevor ihr es anschneidet. Dann lassen sich die Brote besser schneiden!
Lasst es euch schmecken, liebe Brotbäcker ;-)!
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Wir sollten uns mehr Zeit nehmen, um Dinge zu tun, die uns glücklich und auch Spaß machen. Deswegen backe & koche ich viel und habe irgendwann mit dem Bloggen angefangen. Hier schreibe ich über meine Rezepte, neue Ideen und auch alles, was mal richtig daneben geht. Denn bisher ist ja bekanntlich noch kein (Back-) Meister vom Himmel gefallen. Genießt das Leben!