Dieses Mal habe ich für einen Rhabarberkuchen ein altes Rezept meiner Oma ausprobiert. Bereits als Kind habe ich mich immer auf diesen leckeren Kuchen gestürzt. Das Problem an den Rezepten meiner Oma ist nur leider, dass ganz wichtige Details einfach fehlen. Für meine Oma war es selbstverständlich manche Schritte einzubauen, für mich ist es dann immer eine Herausforderung und eine kleine bzw. manchmal auch eine große Überraschung.
So habe ich natürlich den Fehler gemacht, eine „schöne“ Form zu nehmen. Ohne darüber nachzudenken, dass schon ganz andere an der Problematik verzweifelt sind, den superknackigen Mürbeteig nach dem Vorbacken bzw. „Blind backen“ (wie das geht, lest ihr hier) aus der Form zu bekommen.
Das ganze Desaster ist mir natürlich erst aufgefallen, als ich schon ganz stolz den Boden belegt hatte (siehe Bild). Gott, wie doof man sein kann. Was soll ich sagen? Es gab also dieses Mal zweimal Mürbeteig.
Beim zweiten Mal hat es, trotz Form gut geklappt. Ich kann also jedem nur empfehlen, nicht direkt beim ersten Mal die Flinte ins Korn zu werfen.
Was muss man wissen:
Angeblich soll man Mürbeteig mit kalter Butter herstellen und relativ zügig mit der (ebenso kühlen) Hand kneten, weil der Teig wohl eine tolle Konsistenz bekommt. Ganz ehrlich, ich nehme zwar kalte Butter, aber meine Küchenmaschine knetet den Teig einfacher besser durch und ich habe am Ende auch einen super Mürbeteig.
Die Form muss vorher richtig dick eingefettet werden und kann optional mit Paniermehl oder Speisestärke bestreut werden, bevor der Teig in die Form gedrückt wird.
Der Boden muss unbedingt erst aus der Form genommen und anschließend belegt werden. Wenn man es vergisst (so wie ich) wird das nix.
Weitere Tipps zum Mürbeteig herstellen gibt es hier in meinem Beitrag.
Vorbacken bzw. „blind Backen“ des Mürbeteigs ist Pflicht. Damit wird der Boden richtig knackig.
Manche Ostbeläge (insbesondere Rhabarber) ziehen richtig Wasser und der Boden wird schnell knatschig. Es gibt verschiedene Tricks, aber ich muss sagen, dass ich mittlerweile Fan gemahlenen Nüssen, Mandeln, etc. bin. Die geben dem Kuchen zusätzlich noch einen richtig guten Geschmack.
Was wird benötigt:
Kuchenform, die im besten Fall einen herausnehmbaren Boden besitzt (z. B. eine normale Springform)
Ein wenig Vorlaufzeit (Mürbeteig muss 30 Minuten ruhen)
Rhabarberkuchen mit gebräunter Baiserhaube
Zutaten
Mürbeteig
- 300 g Mehl
- 130 g Zucker
- 1 Pck Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 4 Eigelb Eiweiß unbedingt aufheben
- 125 g Butter
Belag
- 1-1,5 kg Rhabarber
- 350 g Zucker
Baiserhaube
- 130 g Zucker
- 4 Eiweiß jetzt werden sie gebraucht
Zusätzlich
- 100 g gemahlene Mandeln Nüsse, etc.
Backzeit/-temperatur
- 12-15 Minuten 200°C Ober-/Unterhitze
- ca. 15 Minuten 200°C Ober-/ Unterhitze
- 5-7 Minuten 250°C Ober-/Unterhitze
Anleitungen
- Alle Zutaten für den Teig gut und zügig verkneten. Danach rollt ihr den Teig in Frischhaltefolie ein und lasst ihn 30 Minuten im Kühlschrank ruhen.
- Teig gleichmäßig ausrollen (nicht zu dick) und ab in damit in Form. Den Teig leicht andrücken und den Rand schön sauber mit einem Küchenmesser abschneiden.
- Mit der Gabel wird der Teig nun gut durchlöchert.
- Kleiner Tipp: Mit vielen Gabelstichen kann man gut und gern auf das „blind backen“ verzichten und ihn einfach so vorbacken.
- Jetzt wird der Teig „blind gebacken“ bzw. einfach so 12–15 Minuten bei 200 °C im vorgeheizten Backofen vorgebacken (mein Favorit).
- Den Rhabarber waschen, schneiden und mit dem Zucker vermischen. Damit der Rhabarber schön weich wird, stelle ich ihn in einer feuerfesten Schale zum Mürbeteig in den Backofen.
- Nach dem Vorbacken muss der Mürbeteig auskühlen. Erst dann kann er gestürzt und weiter verarbeitet werden.
- In der Zwischenzeit könnt ihr die Baiserhaube vorbereiten. Hierfür Zucker und das übrig gebliebene Eiweiß schaumig schlagen, bis es eine schöne feste Eiweißmasse gibt.
- Ist der Boden ausgekühlt, heizt ihr den Backofen wieder vor und verteilt ihr die gemahlenen Mandeln gleichmäßig darauf. Die Mandeln sollen verhindern, dass der Rhabarber, der sehr viel Wasser zieht, den Boden aufweicht.
- Jetzt lasst ihr den Rhabarber im Sieb abtropfen und verteilt ihn gleichmäßig auf dem Boden.
- Jetzt wird der Kuchen nochmals für 15 Minuten gebacken, damit der Rhabarber weich wird. Achtet darauf, dass der Rand des Mürbeteigs nicht zu braun wird. Dann muss er natürlich vorher aus dem Ofen.
- Den Backofen auf 250 °C heizen.
- Direkt im Anschluss verteilt ihr nun die Eischneemasse auf dem Kuchen, sodass der Rhabarber vollständig bedeckt ist und schiebt den Kuchen noch ein letztes Mal für 6–7 Minuten in den Ofen, damit die Kaiserhaube schön fest und leicht braun wird.
- Sobald die Baiserhaube eine schöne Bräunung erreicht hat, ist der Kuchen fertig.
Nährwerte
Die angegebenen Nährwerte wurden automatisiert berechnet.
Wir sollten uns mehr Zeit nehmen, um Dinge zu tun, die uns glücklich und auch Spaß machen. Deswegen backe & koche ich viel und habe irgendwann mit dem Bloggen angefangen. Hier schreibe ich über meine Rezepte, neue Ideen und auch alles, was mal richtig daneben geht. Denn bisher ist ja bekanntlich noch kein (Back-) Meister vom Himmel gefallen. Genießt das Leben!